Welt


Ein netter Brief an die Schwaben aus Berlin:

http://www.radio-utopie.de/2010/10/05/wir-haben-kein-zweites-schwaben-volk-im-kofferraum/

TRAURIGE TROPEN

Volle Qypeehrlichkeit: Ich war da noch nicht , aber Willi war schon da. Das liegt fast 30 Jahre zurück, aber ich erinnere mich, dass er von seiner Einbaumfahrt im basilianischen Regenwald , eine Anekdote zu erzählen hatte.

Die ging so:
Der touristischen Einbaumfahrer machte in der Wildnis Pause, ergötzte sich an der überbordenden Natur und kam sich vollkommen einsam und einzigartig vor und dann kam plötzlich hinter dem Baum ein (Lehrer)kollege hervor und sagte: “Ha Willi, du bisch jo au do !”

Das ist die Geschichte zu dem Platz oder einem Platz in der Nähe dieses Platzes und die Geschichte der bildungs- und welteroberungshungrigen deutschen Deutschlehrer der 70er Jahre und der Einstieg zu einem Beitrag über Claude Lévi-Strauss ,der am 28.11.2008 hundert Jahre alt geworden ist (ER LEBT ! s.u. Kommentare ) und der in den Siebzigern mit seinen “Traurigen Tropen” die Lehrer und Philosophen und Anthropologen und Studenten geradezu in den Dschungel trieb.

Und der letzte Satz der “Traurigen Tropen” ist der längste Satz, den ich je gelesen habe, fast auswendig kann und auf einer einsamen Insel ohne qype und sonstige Ablenkungen als Mantra laut vor mich hersagen würde und der so ziemlich alles beinhaltet, was noch zu sagen wäre, lautet so:

“Sowenig das Individuum in der Gruppe und eine Gesellschaft unter den anderen allein ist, sowenig auch ist der Mensch allein im Universum. Wenn der Regenbogen der menschlichen Kulturen endlich im Abgrund unserer Wut versunken sein wird, dann wird – solange wir bestehen und solange es eine Welt gibt – jener feine Bogen bleiben, der uns mit dem Unzugänglichen verbindet, und uns den Weg zeigen, der aus der Sklaverei herausführt und dessen Betrachtung dem Menschen, auch wenn er ihn nicht einschlägt, die einzige Gnade verschafft, der er würdig zu werden vermag: nämlich den Marsch zu unterbrechen, den Impuls zu zügeln, der ihn dazu drängt, die klaffenden Risse in der Mauer der Notwendigkeit einen nach dem anderen zuzustopfen und damit sein Werk in demselben Augenblick zu vollenden, da er sein Gefängnis zuschließt; jene Gnade,nach der jede Gesellschaft begehrt, wie immer ihre religiösen Vorstellungen, ihr politisches System und ihr kulturelles Nievau beschaffen sein mögen; jene Gnade, in die sie ihre Muße, ihr Vergnügen, ihre Ruhe und ihre Freiheit setzt; jene lebenswichtige Chance, sich zu entspannen, loszulösen, das heißt die Chance, die darin besteht, in den kurzen Augenblicken, in denen es die menschliche Gattung erträgt, ihr bienenfleißiges Treiben zu unterbrechen, das Wesen dessen zu erfassen, was sie war und immer noch immer ist, diesseits des Denkens und jenseits der Gesellschaft: zum Beispiel bei der Betrachtung eines Minerals, das schöner ist als alle unsere Werke; im Duft einer Lilie, die weiser ist als unsere Bücher; oder in dem Blick – schwer von Geduld, Heiterkeit und gegenseitigem Verzeihen -, den ein unwillkürliches Einverständnis zuweilen auszutauschen gestattet mit einer Katze.”

(Claude Lévi-Strauss, TRAURIGE TROPEN, Originalausgabe 1955, deutsch 1978)

Ich denke, dass der Philosoph, Ethnologe, Anthropologe und Denker Lévi-Strauss, der mit dem Erfinder euer aller Beinbekleidung nicht verwechselt werden sollte, zum 100ten Geburtstag verdient hat, dass ihm auch ein Beitrag auf qype gewidmet wird und ich wollte ihn wirklich nicht in´s Museum für Völkerkunde stecken, denn da gehört er nicht hin.

Er hat unter anderen die Mato Grosso Region bereits und dort mit den Bororo Freundschaft geschlossen und ihre Sprache und ihre Bräuche, ihre Heiratsriten studiert und mit seinen Studien und Büchern dazu beigetragen, dass mit der überheblichen und kolonialistisch geprägte Betrachtung der unterentwickelten kulturlosen “Wilden”, also der Grundlage des allfälligen Rassismus ein wenig aufgeräumt wurde.

Und jetzt ist er verstorben in seinem 100ten Jahr.

patti Smith

Ja, es gibt 5 Punkte für  Arezzo   piazza  libertà !

Ja,  ich  fahre   zum  Konzert   von  Patti Smith genau  dahin

und ja, ich  werde  in  Bad Cannstatt  nicht  aussteigen

und   ja  ich  werde  auf  dem  Weg  dahin  einen  Abstecher/Abnäher  machen und der  Bernina  artista  vom  letzten  Beitrag  einen  Übernachtungsbesuch abstatten.

Ach  ja ,  und  ich  bin  noch für  eine weiteren Tipp für Essen /Übernachtung  auf  dem  Weg  dahin  empfänglich.

Ob die  letzte  (Empfehlung)  von  Eichi  wirklich  auf  dem  Weg  liegt,  muss  ich   noch herausfinden.

Und ja,  noch ein  Tipp von mir.

Ein Satz  wie:  „Ich  werde  einmal  im  Leben  ein  Livekonzert von  Patti  Smith  besuchen,  EGAL  wo!“   kann  weitreisende Folgen  haben,  auch  wenn die  Gute  ganz  nahe singt  und  man  sich  im   Überschwang der Vorfreude und im Eifer  des  Gefechts  mit  der  Technik  bei  der  Kartenbestellung vertippt  !

Das  letzte Mal ,  als  ich   vor  30  Jahren  in  Italien  war, wollte ich  nach Süden, in die Berge und ans Meer, hatte kein bestimmtes Ziel und weil ich auf dieser damaligen Reise jedes Dorf der Gegend mit einem alten VW, der immer am Berg geparkt werden musste, damit er beim Runterrollen in die Gänge kommen konnte, unsicher gemacht habe, erinnere ich mich hauptsächlich an strategisch günstig gelegene Parkmöglichkeiten, denn nach vorne musste immer Platz sein,  damit das  Fahrzeug  anrollen  konnte.
So etwas  passiert  diesmal  nicht !  Nein !
Es ist doch passiert.
Sage und schreib vier mal :
Das Auto sprang  nicht an.
vier mal.
von der ligurischen Küste bis nachPisa !

img_0162Ich war immer noch nicht persönlich in Steckborn bei der Nähmaschinenfabrik, aber ich durfte jetzt den neuesten ,dort hergestellten Nähcomputer namens artista ausprobieren und fotografieren.

Ein Computer ist wirklich nichts dagegen , da ist ein touchscreen für Zickzackstiche dabei!img_0112
Damit kann frau/man explizit applizieren, bis der Faden reisst. Es ist wirklich exquisit, was damit alles gemacht werden kann.

Und diesen Nähcomputer gibt es rabattiert schon ab 2249,– Euro!

Ursprungsbeitrag:

Hier stellt sich natürlich die Frage, warum gerade das Gletscherkälbchen sich berufen fühlt, einen Beitrag zu einer Nähmaschinenfabrik zu schreiben, wenn doch Meister Lenz bereits als lokaler Kenner alles Wissenswerte dazu geschrieben hat.

Also das ist eigentlich ganz einfach, es geht um Werbung. Ich bin zwar kein Werber und kenne mich damit natürlich genauswenig aus wie mit Nähmaschinen, obwohl ich noch zu der Generation gehöre, die in der Grundschule Handarbeitsunterricht hatte, in dem ich Socken mit perfekt verstärkter Ferse stricken gelernt habe und auch wie man Hohlsäume stickt. Also so geht das, es ist eine feinmotorische Übung und ich habe bestimmt noch irgendwo die Stoffstücke, die damals in der Schule schön beschriftet auf Karton geklebt werden mussten und die Kartonstücke wurden dann mit einer selbstgedrillten Kordel zu einem Stick- und Strickmusterbuch gebunden.

Auf der Nähmaschine durften und mussten wir, also nur die Mädchen, auch nähen und zwar eine Schürze und ein Nachthemd.

Ich werde bei Gelegenheit auf die Suche nach diesem Musterbuch gehen und euch hoffentlich irgendwann zum Nachweis ein Foto liefern können. Das kann aber dauern.

Solche Hohlsäume braucht auch kein Mensch, ist ja nur Zierde und vor allem braucht man diese Hohlsäume auch nicht mehr von Hand zu machen, das kann jetzt auch die von Lenz in dem vom mir so rüde umgebumpten Beitrag beschriebene Hohlsaumsäummaschine.

Aber ich bin mir sicher, dass mir Lenz die Umbumpaktion nicht übelnimmt, geht es doch, wie gesagt, um etwas ganz Anderes: um Werbung.

Dazu hab ich am Dienstag, den 29.7.08 in der Frankfurter Rundschau ein Interview von Harry Nutt mit Frédéric Beigbeder ,einem Ex-Danone-Joghurt-Weber und Autor des Buches, über das jetzt der Film mit dem gleichnamigen Titel : Neunundreißigneunzig gemacht wurde und das mit “Im Teufelskreis der Kunst” übertitelt ist.

Und der macht natürlich Werbung für den Film zu seinem Buch obwohl er ja Ex -Werber ist und hofft, der Warenwelt zu entfliehen.

Mit diesem Widerspruch konfrontiert, sagt er : “Das Einzige,was ich zu meiner Selbstverteidigung vortragen kann,ist, dass mein Joghurt sich selbst kritisiert.”

Diesen Satz vom sich selbst kritiserenden Joghurt find ich irgendwie ziemlich qypig oder qypehip, wie ihr wollt.

Also jedenfalls find ich den Film schon interessant, mal gucken, ob ich ihn gucken kann.

Ja und dann ist es doch so, dass dem Publikum die Werbung, bei der man so ein bischen um die Ecke denken muss auch am Besten im Gedächtnis bleibt, also bei mir ist das so. Ich habe beispielsweise seinerzeit angefangen Camel-Zigaretten zu rauchen,nur weil ich die Schachteln mit der Giraffe anstatt dem Camel-Kamel kaufen wollte und da gab es damals jede Woche ein neues Motiv und Postkarten dazu und ich hab das gesammelt und zwischenzeitlich weggeworfen und rauche immer noch Camel.

Aber ich will natürlich auch keine Werbung für Zigaretten machen, das liegt mir echt fern, ich sag euch das ist gesundheitsschädlich und guckt euch mal die Zähne auf der chilenischen Marboro Packung an, die in meinem TatankaBeitrag abgebildet ist. Also bitte, fangt nie mit dem Rauchen und hört sofort damit auf, falls ihr diesem Laster frönt.

Ich will auch nicht in erster Linie Werbung für die Nähmaschinen machen, die sind ja anscheinend so super, dass die gar keine Werbung nötig haben, jedenfalls keine durch mich, die frühere Handhohlsaumstickerin.

Erwähnung findet die Bernina Nähmaschinenfabrik durch mich, weil sie als Fördererin und Sponsor der legendären
Steckborner Freilichtspiele ist.

Lange Rede, kurzer Sinn :

Jetzt müsst ihr nur noch den Beitrag von Lenz dazu anschauen, die Kommentare und die Webseite, da steht alles und dann könnt ihr schnell Karten bestellen und mit den earlybird-Tarifen den Wurm catchen einen Urlaub am Bodensee oder sonstwo in der Nähe drumherumplanen, das kurbelt die lokale Wirtschaft und den Umsatz in den Wirtschaften an, Empfehlungen auf qype gibts zum Glück ja zur Genüge.

Euer Urlaub ist gerettet, die Spiele sind gerettet, ihr seid glücklich, weil ihr ja keine Waren, sondern in erster Linie Kunst und Kultur und das noch in freier Natur konsumiert habt und wenn ihr wollt, könnt ihr sogar aktiv mitspielen. Wenn ich richtig verstanden habe, suchen die noch Laiendarsteller.

So und jetzt habe ich bestimmt Siebene auf einen Streich gecatcht und ihr dürft mir sagen, was die Sieben sind, die ich meine….

Das ist jetzt das 150te qyperätsel, ja sogar Qypepreisrätsel, denn da lob ich doch glatt als 1.Preis 1 Eintrittskarte aus.

Ich hatte letztens lauthals verkündet, daß mir qypemäßig nichts mehr einfalle. Daß das so nicht stimmt, ist natürlich klar. Bei einer Autobahnfahrt und lauter Musik aus dem CD-Spieler fällt mir immer etwas ein.
So auch heute.
Ich habe die, bei fly-fast-records erstandene CD der mongolischen Hanggai band gehört. Die sehen wie die wilden Kerle aus, dem wunderschönen Kinderbuch Wo die wilden Kerle wohnen von Maurice Sendak entsprungen ( einige gewachsene Eltern und gewesene Kinder unter euch werden sich erinnern), zottelig, mit langen Mähnen und Mänteln und schweren Stiefeln, nach langem Ritt schnapsdurstig vom Pferd gestiegen, wilde Kerle eben.
Und so machen sie auch Musik. Wild und laut und vielstimmig und schön und leise und wehmütig und mit der Pferdekopfgeige und Trommeln und der “throat”stimme und der Maultrommel und da hört man die Pferde über die mongolische Steppe galoppieren.

Und diese CD wurde im 2 kolegas aufgenommen, dem angesagtesten Club in Beijing für Livemusik abseits des Mainstream.

Da da worldmusic gespielt wird, dauert es bestimmt nicht lange, bis daß da auch die schöne Cheynesh Altay ihren Kehlkopf vibrieren und mit ihrer Maultrommel die russischen Steppenpferde galoppieren lässt.

Und daß da Cris Cosmo demnächst mal ein Konzert geben wird, das glaube ich schon seit ich die homepage des 2 kolegas studiert habe, denn daß da was und was da los ist, sieht man auf den Photos deutlich.

Daß der geniale Xiao He bereits mit seinen Liedern pengpengpeipei und mama im 2 kolegas aufgetreten ist, nehme ich stark an, das soll doch bitte unser Berliner mitqyper Beijingbeauty nächste Woche mal recherchieren. Beijingbeauty wird zum Filmfestival gehen und daß er das die Macher von fly-fast-records fragen kann, ist so gut wie sicher und daß die eine CD von Xiao He zum Verkauf dabei haben und darüber Bescheid wissen, ob Herr He schon im 2 kolegas aufgetreten ist, nehme ich auch an.
Ansonsten gibt es bei fly-fast die wunderschöne CD von Xiao He oder der Hanggai Band, die ich beide schon mein eigen nennen darf, für wenig Geld zu bestellen und daß ich die heute morgen auf der Fahrt gehört habe, war ausschlaggebend dafür, daß ich einen qyperückfall hatte.

(wird fortgesetzt und weiter verlinkt und daß die daße mit Dreierles-S bleiben, das sollte gletscherklar wie Kloßbrühe sein)

Die Kommentare will ich euch auch nicht vorenthalten :
Kommentare:

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6Kraska6

09.01.2009, 13:59

Na geht doch noch! (Da_ß_ da_s_ noch geht!) – Bin gespannt auf die wilden Kerle an der Pferdekopfgeige! (Ob das Kamel noch mal weint?)

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Lakritze

09.01.2009, 15:23

Das werde ich mir genauer anschauen. Als Fan von Fritz Mühlenweg kann ich gar nicht anders. Danke.

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Gletscher…

09.01.2009, 15:45

Herr Kraska, da weint jedes Kamel mindestens zweimal, bevor es durch das Nadelöhr schlüpft.

Lakritze, daß du dir das genauer anschauen willst, glaube ich dir gerne, aber wer ist Fritz Mühlenweg ?

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Lakritze

09.01.2009, 15:51

Das ist der Mann, der in den Zwanzigern mit Sven Hedin in der Mongolei war und dann drei Bücher darüber geschrieben hat. Hat man die gelesen, kriegt man schon beim Wort Mongolei ganz umflorte Augen.

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Gletscher…

09.01.2009, 15:57

Lakritze, daß mich das interessiert, sollte unumflort gletscherklar sein,weshalb ich um nähere Auskünfte oder Beiträge bitten möchte, “do ut des” gibt es dann den mongolischen Photographen Chono.

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Lakritze

09.01.2009, 16:04

Also, lies: In geheimer Mission durch die Wüste Gobi, ein zweibändiges Kinderbuch (naja, die Protagonisten sind zwei Zehnjährige). Dann willst Du unbedingt auch Fremde auf dem Weg der Nachdenklichkeit haben, Mühlenwegs eigenen Bericht über den gefährlichsten Teil seiner Reise. Und dann bist Du froh, daß es noch Mongolische Heimlichkeiten gibt, kleine Anekdoten. Alles erhältlich im Libelle Verlag — sowieso toll.

Und jetzt schau ich nach Chono …

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Gletscher…

09.01.2009, 16:08

Daß Chono geliefert wird, das habe ich doch versprochen.

Moment, das hat nicht funktioniert. Aber jetzt!

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6Kraska6

09.01.2009, 17:18

Bleibt nachzutragen, daß die Musik der Morin Chuur (“Pferdekopfgeige”) 2003 in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Meister Wi Ki Pedia weiß überdies noch dies:

“Es gibt mehrere Legenden zum Ursprung dieses Instrumentes. Eine davon erzählt von einem Hirten, welcher ein magisches geflügeltes Pferd (siehe auch Windpferd) als Geschenk erhalten hatte. Danach bestieg er das Pferd jede Nacht und flog damit zu seiner Geliebten. Eine andere Frau ließ aus Neid die Flügel des Pferdes abschneiden, wodurch es starb. der Hirte fertigte aus den Knochen eine Geige, und besang zu ihrer Musik seine Trauer.
Eine andere Legende nennt als Erfinder einen Jungen namens Süche (= Axt). Nachdem ein böser Fürst sein weißes Pferd getötet hatte, kam dessen Geist im Traum zu ihm und leitete ihn an, aus seinem Körper ein Musikinstrument zu bauen. Dadurch könnten sie immer zusammen sein, und der Junge wäre nie mehr einsam. So entstand die Geige aus den Knochen, der Haut und den Haaren des Pferdes, und erhielt einen geschnitzten Pferdekopf an Stelle der Schnecke.”

Damit das jetzt auch bekannt ist.

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6Kraska6

09.01.2009, 17:24

Und noch was: Kennt Ihr Mongolen-Fans denn auch alle den Film “Urga”? (M.E. der schönste, humorvollste & klügste Film über die post-sowjetische Mongolai)

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Gletscher…

09.01.2009, 17:26

Der mit dem weinenden Kamel ? Claro, maestro !

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6Kraska6

09.01.2009, 17:29

Nein, eben NICHT der mit dem weinenden Kamel, sondern der, wo (“der wo”, = polnischer Relativsatz) der russische LKW-Fahrer sich in den mongolschischen Weiten in die Jurte einheimischer Nomaden verirrt; die Geister der Ahnen sprechen, und schließlich kommt Fernsehen in die Steppe. “Urga” heißt, soviel ich weiß, “das Lasso”. Mußt Du mal googeln oder bei Wikipedia gucken! Klasse Film! Und lustiger als das Kamel! – Wiki sagt:

>Handlung [Bearbeiten]

Der mongolische Hirte Gombo lebt mit seiner Frau Pagma, den beiden Kindern und seiner Schwiegermutter in einer Jurte in der Steppe, weit entfernt von der nächsten Siedlung. In diese – für ihn fremde – Welt gerät der russische Kraftfahrer Sergeij, als er mit seinem Lkw liegen bleibt und von Gombos Familie herzlich aufgenommen wird.
Nach anfänglichem Unverständnis für die mongolische Kultur, u. a. das Schlachten eines Schafes, der Geschmack von „Airag“ (Kumys, gegorene Stutenmilch), entwickeln Gombo und Sergeij eine Freundschaft, die sich im Verlauf einer „Einkaufsreise“ in die nächste Stadt vertieft.
Dort versucht Gombo, in einer Apotheke Präservative zu kaufen, weil die chinesischen Machthaber die Geburtenkontrolle vorschreiben. Sergeij hingegen möchte wieder einmal ordentlich auf den Putz hauen. Dies führt zu seiner Verhaftung, aus der ihn Gombo mit Hilfe eines Freundes aber recht schnell „befreien“ kann. Erleichtert kehren sie zurück. Aber nicht ohne den verlockenden Angeboten an Konsumgütern zu erliegen und bringt ein Fahrrad und ein Fernsehgerät mit, zwei in der Steppe wohl völlig sinnlose Geräte.
Bedeutung [Bearbeiten]

Es geht um die Freundschaft von zwei Männern aus verschiedenen Kulturen und über den Gegensatz zwischen der archaischen Nomadenkultur und der Industriegesellschaft. Dabei kündigen Symptome an, dass sich die Zerstörung der unberührten Natur wohl nicht aufhalten lässt.
Auszeichnungen [Bearbeiten]

Für den Film erhielt Nikita Michalkow bei den Internationalen Filmfestspiele von Venedig einen Goldenen Löwen. Urga war 1993 für den Oscar als „bester fremdsprachiger Film“ nominiert.
Trivia [Bearbeiten]

Die Urga ist ein langer Stab mit einer Schlinge am Ende. Damit fangen die Mongolen in der Steppe die Tiere ein. Wer sie in den Boden steckt, will beim Liebesakt nicht gestört werden.<

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Gletscher…

09.01.2009, 17:37

Das war jetzt aber ausführlich, aber wenn ich mich nicht völlig irre und ich will jetzt auch nicht angeben, meine ich, diesen Film auch zu kennen. Das mit der Szene über den Einkauf des Fernsehers und des Fahrrades kommt mir sehr bekannt vor, allerdings meine ich, den in Lausanne mit frz. Untertiteln gesehen zu haben. und am Schuß steckt so ein Schlingel so nen Stab in die Steppe ?

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6Kraska6

09.01.2009, 17:43

Nach meiner Erinnerung sitzt am Ende die ganze Familie (außer Gombo und Pagma, die in der Steppe “was zu tun” haben und dafür die Urga aufpflanzen), in der Jurte vor dem TV, und die zerknitterte 90-jährige Urgroßmutter meditiert, in dem sie methodisch die Bläschen der Luftpolsterfolie, in die das TV-Gerät gehüllt war, knallen läßt. Und über die Steppe weht de ewige Wind…

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Gletscher…

09.01.2009, 17:55

Daß ich das jetzt gefunden habe, lässt mich wieder an meinem Erinnerungsvermögen zweifeln !

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Lakritze

09.01.2009, 18:27

Gletscherkälbchen, da klingelt was bei Deiner Beschreibung — ein älterer Film, in dem es um das Steppengras geht? Und um ein Liebespaar, das sich findet und dann eben den Stab aufstellt –?

Ich weiß es nicht mehr, durchsuche aber gerade die IMDB.

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6Kraska6

09.01.2009, 18:28

Tja, Quizfrage, Gletscher: Was hat Sergeij gesehen, was ihn so entsetzt? a) Gombo und Pagma unter der Urga, b) die Großmutter, c) ein Fernsehgerät, d) eine Anlage, in der Stutenmilche vergoren wird oder d)………….. na?

Für die richtige Antwort gibt es zur Belohnung die ulttimative mongolische Version eines spanischen Pasodoble:

http://de.youtube.com/watch?v=XyMOY3dxUow

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Gletscher…

09.01.2009, 18:45

Ich erinnere mich nicht !
Aber wie ich dich kenne, wird es d) sein, wäre aber nett, wenn es a) wäre, aber dann fände ich den netten lonely LKW Fahrer Sergej nicht mehr soo nett,aber weil ich den Preisfilmschnipsel schon angeschaut hab, meine ich wieder, den Film gesehen zu haben…

Da muß jetzt Lakritze ran.
Und hab noch ein Schnipselchen gefunden, an das ich mich wiederum nicht erinnern kann.

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Beijingbe…

10.01.2009, 00:02

Fly Fast Records – das sind die Leute die auch den Film Beijing Bubbles gemacht haben, ein Film über alternative, indie Rock in Peking. Das Buch nenn ich da mein eigen bereits, wie auch viele andere CDs chinesischer Musik. Der Knaller ist eh die CD Poptastic Conversation China, wo Die Ärzte und Wir sind Helden und Die Sterne Chinesisch singen

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Hier stellt sich natürlich die Frage, warum gerade das Gletscherkälbchen sich berufen fühlt, einen Beitrag zu einer Nähmaschinenfabrik zu schreiben, wenn doch Meister Lenz bereits als lokaler Kenner alles Wissenswerte dazu geschrieben hat.

Also das ist eigentlich ganz einfach, es geht um Werbung. Ich bin zwar kein Werber und kenne mich damit natürlich genauswenig aus wie mit Nähmaschinen, obwohl ich noch zu der Generation gehöre, die in der Grundschule Handarbeitsunterricht hatte, in dem ich Socken mit perfekt verstärkter Ferse stricken gelernt habe und auch wie man Hohlsäume stickt. Also so geht das, es ist eine feinmotorische Übung und ich habe bestimmt noch irgendwo die Stoffstücke, die damals in der Schule schön beschriftet auf Karton geklebt werden mussten und die Kartonstücke wurden dann mit einer selbstgedrillten Kordel zu einem Stick- und Strickmusterbuch gebunden.

Auf der Nähmaschine durften und mussten wir, also nur die Mädchen, auch nähen und zwar eine Schürze und ein Nachthemd.

Ich werde bei Gelegenheit auf die Suche nach diesem Musterbuch gehen und euch hoffentlich irgendwann zum Nachweis ein Foto liefern können. Das kann aber dauern.

Solche Hohlsäume braucht auch kein Mensch, ist ja nur Zierde und vor allem braucht man diese Hohlsäume auch nicht mehr von Hand zu machen, das kann jetzt auch die von Lenz in dem vom mir so rüde umgebumpten Beitrag beschriebene Hohlsaumsäummaschine.

Aber ich bin mir sicher, dass mir Lenz die Umbumpaktion nicht übelnimmt, geht es doch, wie gesagt, um etwas ganz Anderes: um Werbung.

Dazu hab ich am Dienstag, den 29.7.08 in der Frankfurter Rundschau ein Interview von Harry Nutt mit Frédéric Beigbeder ,einem Ex-Danone-Joghurt-Weber und Autor des Buches, über das jetzt der Film mit dem gleichnamigen Titel : Neunundreißigneunzig gemacht wurde und das mit “Im Teufelskreis der Kunst” übertitelt ist.

Und der macht natürlich Werbung für den Film zu seinem Buch obwohl er ja Ex -Werber ist und hofft, der Warenwelt zu entfliehen.

Mit diesem Widerspruch konfrontiert, sagt er : “Das Einzige,was ich zu meiner Selbstverteidigung vortragen kann,ist, dass mein Joghurt sich selbst kritisiert.”

Diesen Satz vom sich selbst kritiserenden Joghurt find ich irgendwie ziemlich qypig oder qypehip, wie ihr wollt.

Also jedenfalls find ich den Film schon interessant, mal gucken, ob ich ihn gucken kann.

Ja und dann ist es doch so, dass dem Publikum die Werbung, bei der man so ein bischen um die Ecke denken muss auch am Besten im Gedächtnis bleibt, also bei mir ist das so. Ich habe beispielsweise seinerzeit angefangen Camel-Zigaretten zu rauchen,nur weil ich die Schachteln mit der Giraffe anstatt dem Camel-Kamel kaufen wollte und da gab es damals jede Woche ein neues Motiv und Postkarten dazu und ich hab das gesammelt und zwischenzeitlich weggeworfen und rauche immer noch Camel.

Aber ich will natürlich auch keine Werbung für Zigaretten machen, das liegt mir echt fern, ich sag euch das ist gesundheitsschädlich und guckt euch mal die Zähne auf der chilenischen Marboro Packung an, die in meinem TatankaBeitrag abgebildet ist. Also bitte, fangt nie mit dem Rauchen und hört sofort damit auf, falls ihr diesem Laster frönt.

Ich will auch nicht in erster Linie Werbung für die Nähmaschinen machen, die sind ja anscheinend so super, dass die gar keine Werbung nötig haben, jedenfalls keine durch mich, die frühere Handhohlsaumstickerin.

Erwähnung findet die Bernina Nähmaschinenfabrik durch mich, weil sie als Fördererin und Sponsor der legendären
Steckborner Freilichtspiele ist.

Lange Rede, kurzer Sinn :

Jetzt müsst ihr nur noch den Beitrag von Lenz dazu anschauen, die Kommentare und die Webseite, da steht alles und dann könnt ihr schnell Karten bestellen und mit den earlybird-Tarifen den Wurm catchen einen Urlaub am Bodensee oder sonstwo in der Nähe drumherumplanen, das kurbelt die lokale Wirtschaft und den Umsatz in den Wirtschaften an, Empfehlungen auf qype gibts zum Glück ja zur Genüge.

Euer Urlaub ist gerettet, die Spiele sind gerettet, ihr seid glücklich, weil ihr ja keine Waren, sondern in erster Linie Kunst und Kultur und das noch in freier Natur konsumiert habt und wenn ihr wollt, könnt ihr sogar aktiv mitspielen. Wenn ich richtig verstanden habe, suchen die noch Laiendarsteller.

So und jetzt habe ich bestimmt Siebene auf einen Streich gecatcht und ihr dürft mir sagen, was die Sieben sind, die ich meine….

Das ist jetzt das 150te qyperätsel, ja sogar Qypepreisrätsel, denn da lob ich doch glatt als 1.Preis 1 Eintrittskarte aus.

Herr Kraska,
Sie haben es nicht anders gewollt.

Du kämpfst Dich da als menschenmännlicher Giftfilter durch die Spirituosenabteilung ekliger Einkaufszentren, um den blauen Planeten zu retten und die gesamte qypegemeinde fiebert mit, ob es dein auberginenfarbener Organklumpen dieseseinemalnoch schaffen wird, damit du der, Menschinnen genannten, Damenwelt weitere unaussprechliche depressionsfördernde Knöchelbrechwörter schenken kannst.

Dem muss doch Einhalt geboten werden !

Deshalb berichte ich über einen von mir gar nicht begangenen, aber doch begehbaren Ort in der Las-Condes-Str. 2966 in Santiago de Chile, wo im Laden von Isidora Goyenecha schon vor einem halben Jahr für mich eine Flasche vino tinto der Rebsorte Carmenère gekauft wurde, die im Jahre 2006 im Weingut Vina von Siebenthal, einem single vineyard in Panquehue, O Higgins S/N im Valle de Anconcagua in eine grüne Flasche (750 ml) mit 36.561 anderen Flaschen cosechal manual eingebottled wurde, 13,9 % alkoholisches Gift enthielt und was soll ich sagen, richtig gut und gar nicht opferhaft weltrettmäßig geschmeckt hat.
Und dann hab ich mir noch sagen lassen, dass diese Rebsorte “Carmenère” nur noch dort, also im Valle de aconcagua angebaut wird und ansonsten weltweit ausgestorben ist.

Warum wohl, Herr Kraska ?
Sie sind am Zug !

Ich bin jetzt  aus der Finanzmetropole Frankfurt nach qype Welt ungezogen.

Ich  will jetzt nicht sagen, dass hier weniger als in jedem X-beliebigen Kuhkaff los ist,  denn das wäre glatt gelogen.

Es gibt den Horus-Tempel, Kalabshah Tempel, das Nubische Museum in Ägypten und das Mount Rushmore National Memorial in den USA und das Wat Xieng Thong Kloster in Laos (buddhisisch).

Für das Nachtleben steht der Monkey Club oder das Good View  in Chiang Mai/Thailand zur Verfügung.

Im Professional People Pool von http://www.JackTiger.com, einem  qype-Premiumpartner  der ersten Stunde kann man sich in Welt und natürlich  auch an  jedem anderen  Ort der qypewelt (inkl jedem Kuhkaff) mit Messehostessen, Securitypersonal, Aushilfskräften im Gastronomiegewerbe,Interviewern und Promoter/innen  eindecken.

Mit Essen und Trinken sieht  es ein bischen mau aus.
Es gibt „Klappscholle“ im  Landgasthof Marienhöh in 25836 Welt,Eiderdammstr.1 , endlos restaurants  in Kanada und  eine  Restaurant- Bäckereikette in Hongkong  namens Maxim`s-
und Sushi in Tokyo.

Events gibt es auch.

Da hätten  wir  die “ 24 Stnden von Kleinvollstedt“ , ein highlight für alle VW/Audi Fans am  3.6.2009 um 10 Uhr,am 28.3.2009 „vote earth“ (fragt mich nicht, was das ist)  und natürlich die worldwide film premiere von Star Trek am 8.Mai 2009 !

Und natürlich gibt es Nöf Nöf`s (formerly known als Zorro) Weihnachtsgeschichte.

Ihr merkt schon :

(qype)Welt ist eine Welt für sich, man hat hier seine Ruhe selbst  seine letzte. bei  meinem  heutigen Spaziergang durch das global village habe  ich  entdeckt  dass es  einen Friedhof der Quscheltiere gibt.

Ich schwöre Stein und Bein, dass ich diesen Platz nicht  angelegt habe.
Ich bin  neu  zugezogen.
ich  habe mal  ein paar Stichworte getagged, aber  beerdigen soll sich doch bitte jeder selbst !

TRAURIGE TROPEN

Volle Qypeehrlichkeit: Ich war da noch nicht , aber Willi war schon da. Das liegt fast 30 Jahre zurück, aber ich erinnere mich, dass er von seiner Einbaumfahrt im basilianischen Regenwald , eine Anekdote zu erzählen hatte.

Die ging so:
Der touristischen Einbaumfahrer machte in der Wildnis Pause, ergötzte sich an der überbordenden Natur und kam sich vollkommen einsam und einzigartig vor und dann kam plötzlich hinter dem Baum ein (Lehrer)kollege hervor und sagte: “Ha Willi, du bisch jo au do !”

Das ist die Geschichte zu dem Platz oder einem Platz in der Nähe dieses Platzes und die Geschichte der bildungs- und welteroberungshungrigen deutschen Deutschlehrer der 70er Jahre und der Einstieg zu einem Beitrag über Claude Lévi-Strauss ,der am 28.11.2008 hundert Jahre alt geworden ist (ER LEBT ! s.u. Kommentare ) und der in den Siebzigern mit seinen “Traurigen Tropen” die Lehrer und Philosophen und Anthropologen und Studenten geradezu in den Dschungel trieb.

Und der letzte Satz der “Traurigen Tropen” ist der längste Satz, den ich je gelesen habe, fast auswendig kann und auf einer einsamen Insel ohne qype und sonstige Ablenkungen als Mantra laut vor mich hersagen würde und der so ziemlich alles beinhaltet, was noch zu sagen wäre, lautet so:

“Sowenig das Individuum in der Gruppe und eine Gesellschaft unter den anderen allein ist, sowenig auch ist der Mensch allein im Universum. Wenn der Regenbogen der menschlichen Kulturen endlich im Abgrund unserer Wut versunken sein wird, dann wird – solange wir bestehen und solange es eine Welt gibt – jener feine Bogen bleiben, der uns mit dem Unzugänglichen verbindet, und uns den Weg zeigen, der aus der Sklaverei herausführt und dessen Betrachtung dem Menschen, auch wenn er ihn nicht einschlägt, die einzige Gnade verschafft, der er würdig zu werden vermag: nämlich den Marsch zu unterbrechen, den Impuls zu zügeln, der ihn dazu drängt, die klaffenden Risse in der Mauer der Notwendigkeit einen nach dem anderen zuzustopfen und damit sein Werk in demselben Augenblick zu vollenden, da er sein Gefängnis zuschließt; jene Gnade,nach der jede Gesellschaft begehrt, wie immer ihre religiösen Vorstellungen, ihr politisches System und ihr kulturelles Nievau beschaffen sein mögen; jene Gnade, in die sie ihre Muße, ihr Vergnügen, ihre Ruhe und ihre Freiheit setzt; jene lebenswichtige Chance, sich zu entspannen, loszulösen, das heißt die Chance, die darin besteht, in den kurzen Augenblicken, in denen es die menschliche Gattung erträgt, ihr bienenfleißiges Treiben zu unterbrechen, das Wesen dessen zu erfassen, was sie war und immer noch immer ist, diesseits des Denkens und jenseits der Gesellschaft: zum Beispiel bei der Betrachtung eines Minerals, das schöner ist als alle unsere Werke; im Duft einer Lilie, die weiser ist als unsere Bücher; oder in dem Blick – schwer von Geduld, Heiterkeit und gegenseitigem Verzeihen -, den ein unwillkürliches Einverständnis zuweilen auszutauschen gestattet mit einer Katze.”

(Claude Lévi-Strauss, TRAURIGE TROPEN, Originalausgabe 1955, deutsch 1978)

Ich bitte daher um Qypeverzeihung für die Beschreibung eines Platzes, den ich bedauerlicherweise noch nicht selbst besuchen konnte.

Aber ich denke, dass der Philosoph, Ethnologe, Anthropologe und Denker Lévi-Strauss, der mit dem Erfinder euer aller Beinbekleidung nicht verwechselt werden sollte, zum 100ten Geburtstag verdient hat, dass ihm auch ein Beitrag auf qype gewidmet wird und ich wollte ihn wirklich nicht in´s Museum für Völkerkunde stecken, denn da gehört er nicht hin.

Er hat unter anderen die Mato Grosso Region bereits und dort mit den Bororo Freundschaft geschlossen und ihre Sprache und ihre Bräuche, ihre Heiratsriten studiert und mit seinen Studien und Büchern dazu beigetragen, dass mit der überheblichen und kolonialistisch geprägte Betrachtung der unterentwickelten kulturlosen “Wilden”, also der Grundlage des allfälligen Rassismus ein wenig aufgeräumt wurde.

Und jetzt hab ich keine Zeit mehr, an dem Beitrag, für den ich eigentlich gar nicht zuständig bin, weil ich allenfalls Schmalspurphilosoph bin, weiterzuschreiben und muss um etwas Geduld bitten oder noch besser, ich reiche an die Qypekollegen weiter….

Im 111. (qype) Beitrag zum Prado will ich euch mitteilen, dass ihr weder Schlange stehen noch euch die Füsse blasig laufen müsst, wollt ihr die Blutstropfen und Tränen auf den Gemälden von Goya, van der Weyden, Dürer, Bosch oder el Greco im Prado näher betrachten. Ja, ihr müsst euren Hintern nicht einmal einen Millimeter bewegen. Das geht jetzt ganz einfach mit google earth, so steht es heute in der FAZ zu lesen.

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