Ich hatte letztens lauthals verkündet, daß mir qypemäßig nichts mehr einfalle. Daß das so nicht stimmt, ist natürlich klar. Bei einer Autobahnfahrt und lauter Musik aus dem CD-Spieler fällt mir immer etwas ein.
So auch heute.
Ich habe die, bei fly-fast-records erstandene CD der mongolischen Hanggai band gehört. Die sehen wie die wilden Kerle aus, dem wunderschönen Kinderbuch Wo die wilden Kerle wohnen von Maurice Sendak entsprungen ( einige gewachsene Eltern und gewesene Kinder unter euch werden sich erinnern), zottelig, mit langen Mähnen und Mänteln und schweren Stiefeln, nach langem Ritt schnapsdurstig vom Pferd gestiegen, wilde Kerle eben.
Und so machen sie auch Musik. Wild und laut und vielstimmig und schön und leise und wehmütig und mit der Pferdekopfgeige und Trommeln und der “throat”stimme und der Maultrommel und da hört man die Pferde über die mongolische Steppe galoppieren.
Und diese CD wurde im 2 kolegas aufgenommen, dem angesagtesten Club in Beijing für Livemusik abseits des Mainstream.
Da da worldmusic gespielt wird, dauert es bestimmt nicht lange, bis daß da auch die schöne Cheynesh Altay ihren Kehlkopf vibrieren und mit ihrer Maultrommel die russischen Steppenpferde galoppieren lässt.
Und daß da Cris Cosmo demnächst mal ein Konzert geben wird, das glaube ich schon seit ich die homepage des 2 kolegas studiert habe, denn daß da was und was da los ist, sieht man auf den Photos deutlich.
Daß der geniale Xiao He bereits mit seinen Liedern pengpengpeipei und mama im 2 kolegas aufgetreten ist, nehme ich stark an, das soll doch bitte unser Berliner mitqyper Beijingbeauty nächste Woche mal recherchieren. Beijingbeauty wird zum Filmfestival gehen und daß er das die Macher von fly-fast-records fragen kann, ist so gut wie sicher und daß die eine CD von Xiao He zum Verkauf dabei haben und darüber Bescheid wissen, ob Herr He schon im 2 kolegas aufgetreten ist, nehme ich auch an.
Ansonsten gibt es bei fly-fast die wunderschöne CD von Xiao He oder der Hanggai Band, die ich beide schon mein eigen nennen darf, für wenig Geld zu bestellen und daß ich die heute morgen auf der Fahrt gehört habe, war ausschlaggebend dafür, daß ich einen qyperückfall hatte.
(wird fortgesetzt und weiter verlinkt und daß die daße mit Dreierles-S bleiben, das sollte gletscherklar wie Kloßbrühe sein)
Die Kommentare will ich euch auch nicht vorenthalten :
Kommentare:
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6Kraska6
09.01.2009, 13:59
Na geht doch noch! (Da_ß_ da_s_ noch geht!) – Bin gespannt auf die wilden Kerle an der Pferdekopfgeige! (Ob das Kamel noch mal weint?)
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Lakritze
09.01.2009, 15:23
Das werde ich mir genauer anschauen. Als Fan von Fritz Mühlenweg kann ich gar nicht anders. Danke.
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Gletscher…
09.01.2009, 15:45
Herr Kraska, da weint jedes Kamel mindestens zweimal, bevor es durch das Nadelöhr schlüpft.
Lakritze, daß du dir das genauer anschauen willst, glaube ich dir gerne, aber wer ist Fritz Mühlenweg ?
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Lakritze
09.01.2009, 15:51
Das ist der Mann, der in den Zwanzigern mit Sven Hedin in der Mongolei war und dann drei Bücher darüber geschrieben hat. Hat man die gelesen, kriegt man schon beim Wort Mongolei ganz umflorte Augen.
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Gletscher…
09.01.2009, 15:57
Lakritze, daß mich das interessiert, sollte unumflort gletscherklar sein,weshalb ich um nähere Auskünfte oder Beiträge bitten möchte, “do ut des” gibt es dann den mongolischen Photographen Chono.
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Lakritze
09.01.2009, 16:04
Also, lies: In geheimer Mission durch die Wüste Gobi, ein zweibändiges Kinderbuch (naja, die Protagonisten sind zwei Zehnjährige). Dann willst Du unbedingt auch Fremde auf dem Weg der Nachdenklichkeit haben, Mühlenwegs eigenen Bericht über den gefährlichsten Teil seiner Reise. Und dann bist Du froh, daß es noch Mongolische Heimlichkeiten gibt, kleine Anekdoten. Alles erhältlich im Libelle Verlag — sowieso toll.
Und jetzt schau ich nach Chono …
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Gletscher…
09.01.2009, 16:08
Daß Chono geliefert wird, das habe ich doch versprochen.
Moment, das hat nicht funktioniert. Aber jetzt!
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6Kraska6
09.01.2009, 17:18
Bleibt nachzutragen, daß die Musik der Morin Chuur (“Pferdekopfgeige”) 2003 in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Meister Wi Ki Pedia weiß überdies noch dies:
“Es gibt mehrere Legenden zum Ursprung dieses Instrumentes. Eine davon erzählt von einem Hirten, welcher ein magisches geflügeltes Pferd (siehe auch Windpferd) als Geschenk erhalten hatte. Danach bestieg er das Pferd jede Nacht und flog damit zu seiner Geliebten. Eine andere Frau ließ aus Neid die Flügel des Pferdes abschneiden, wodurch es starb. der Hirte fertigte aus den Knochen eine Geige, und besang zu ihrer Musik seine Trauer.
Eine andere Legende nennt als Erfinder einen Jungen namens Süche (= Axt). Nachdem ein böser Fürst sein weißes Pferd getötet hatte, kam dessen Geist im Traum zu ihm und leitete ihn an, aus seinem Körper ein Musikinstrument zu bauen. Dadurch könnten sie immer zusammen sein, und der Junge wäre nie mehr einsam. So entstand die Geige aus den Knochen, der Haut und den Haaren des Pferdes, und erhielt einen geschnitzten Pferdekopf an Stelle der Schnecke.”
Damit das jetzt auch bekannt ist.
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6Kraska6
09.01.2009, 17:24
Und noch was: Kennt Ihr Mongolen-Fans denn auch alle den Film “Urga”? (M.E. der schönste, humorvollste & klügste Film über die post-sowjetische Mongolai)
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Gletscher…
09.01.2009, 17:26
Der mit dem weinenden Kamel ? Claro, maestro !
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6Kraska6
09.01.2009, 17:29
Nein, eben NICHT der mit dem weinenden Kamel, sondern der, wo (“der wo”, = polnischer Relativsatz) der russische LKW-Fahrer sich in den mongolschischen Weiten in die Jurte einheimischer Nomaden verirrt; die Geister der Ahnen sprechen, und schließlich kommt Fernsehen in die Steppe. “Urga” heißt, soviel ich weiß, “das Lasso”. Mußt Du mal googeln oder bei Wikipedia gucken! Klasse Film! Und lustiger als das Kamel! – Wiki sagt:
>Handlung [Bearbeiten]
Der mongolische Hirte Gombo lebt mit seiner Frau Pagma, den beiden Kindern und seiner Schwiegermutter in einer Jurte in der Steppe, weit entfernt von der nächsten Siedlung. In diese – für ihn fremde – Welt gerät der russische Kraftfahrer Sergeij, als er mit seinem Lkw liegen bleibt und von Gombos Familie herzlich aufgenommen wird.
Nach anfänglichem Unverständnis für die mongolische Kultur, u. a. das Schlachten eines Schafes, der Geschmack von „Airag“ (Kumys, gegorene Stutenmilch), entwickeln Gombo und Sergeij eine Freundschaft, die sich im Verlauf einer „Einkaufsreise“ in die nächste Stadt vertieft.
Dort versucht Gombo, in einer Apotheke Präservative zu kaufen, weil die chinesischen Machthaber die Geburtenkontrolle vorschreiben. Sergeij hingegen möchte wieder einmal ordentlich auf den Putz hauen. Dies führt zu seiner Verhaftung, aus der ihn Gombo mit Hilfe eines Freundes aber recht schnell „befreien“ kann. Erleichtert kehren sie zurück. Aber nicht ohne den verlockenden Angeboten an Konsumgütern zu erliegen und bringt ein Fahrrad und ein Fernsehgerät mit, zwei in der Steppe wohl völlig sinnlose Geräte.
Bedeutung [Bearbeiten]
Es geht um die Freundschaft von zwei Männern aus verschiedenen Kulturen und über den Gegensatz zwischen der archaischen Nomadenkultur und der Industriegesellschaft. Dabei kündigen Symptome an, dass sich die Zerstörung der unberührten Natur wohl nicht aufhalten lässt.
Auszeichnungen [Bearbeiten]
Für den Film erhielt Nikita Michalkow bei den Internationalen Filmfestspiele von Venedig einen Goldenen Löwen. Urga war 1993 für den Oscar als „bester fremdsprachiger Film“ nominiert.
Trivia [Bearbeiten]
Die Urga ist ein langer Stab mit einer Schlinge am Ende. Damit fangen die Mongolen in der Steppe die Tiere ein. Wer sie in den Boden steckt, will beim Liebesakt nicht gestört werden.<
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Gletscher…
09.01.2009, 17:37
Das war jetzt aber ausführlich, aber wenn ich mich nicht völlig irre und ich will jetzt auch nicht angeben, meine ich, diesen Film auch zu kennen. Das mit der Szene über den Einkauf des Fernsehers und des Fahrrades kommt mir sehr bekannt vor, allerdings meine ich, den in Lausanne mit frz. Untertiteln gesehen zu haben. und am Schuß steckt so ein Schlingel so nen Stab in die Steppe ?
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6Kraska6
09.01.2009, 17:43
Nach meiner Erinnerung sitzt am Ende die ganze Familie (außer Gombo und Pagma, die in der Steppe “was zu tun” haben und dafür die Urga aufpflanzen), in der Jurte vor dem TV, und die zerknitterte 90-jährige Urgroßmutter meditiert, in dem sie methodisch die Bläschen der Luftpolsterfolie, in die das TV-Gerät gehüllt war, knallen läßt. Und über die Steppe weht de ewige Wind…
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Gletscher…
09.01.2009, 17:55
Daß ich das jetzt gefunden habe, lässt mich wieder an meinem Erinnerungsvermögen zweifeln !
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Lakritze
09.01.2009, 18:27
Gletscherkälbchen, da klingelt was bei Deiner Beschreibung — ein älterer Film, in dem es um das Steppengras geht? Und um ein Liebespaar, das sich findet und dann eben den Stab aufstellt –?
Ich weiß es nicht mehr, durchsuche aber gerade die IMDB.
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6Kraska6
09.01.2009, 18:28
Tja, Quizfrage, Gletscher: Was hat Sergeij gesehen, was ihn so entsetzt? a) Gombo und Pagma unter der Urga, b) die Großmutter, c) ein Fernsehgerät, d) eine Anlage, in der Stutenmilche vergoren wird oder d)………….. na?
Für die richtige Antwort gibt es zur Belohnung die ulttimative mongolische Version eines spanischen Pasodoble:
http://de.youtube.com/watch?v=XyMOY3dxUow
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Gletscher…
09.01.2009, 18:45
Ich erinnere mich nicht !
Aber wie ich dich kenne, wird es d) sein, wäre aber nett, wenn es a) wäre, aber dann fände ich den netten lonely LKW Fahrer Sergej nicht mehr soo nett,aber weil ich den Preisfilmschnipsel schon angeschaut hab, meine ich wieder, den Film gesehen zu haben…
Da muß jetzt Lakritze ran.
Und hab noch ein Schnipselchen gefunden, an das ich mich wiederum nicht erinnern kann.
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Beijingbe…
10.01.2009, 00:02
Fly Fast Records – das sind die Leute die auch den Film Beijing Bubbles gemacht haben, ein Film über alternative, indie Rock in Peking. Das Buch nenn ich da mein eigen bereits, wie auch viele andere CDs chinesischer Musik. Der Knaller ist eh die CD Poptastic Conversation China, wo Die Ärzte und Wir sind Helden und Die Sterne Chinesisch singen
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